220 DE SITZUNG VOM FREITAG, DEM 10. JUNI 2022 Auf die meisten von Herrn Alain Jung geäußerten Kritiken bin ich bereits vergangenes Jahr eingegangen. Dass das Schwimmbad in Cents noch nicht im Betrieb genommen werden konnte, ist durch technische Probleme bedingt. In den Stadtteilen Dommeldingen und Cessingen sind weitere Schulschwimmbäder geplant und es ist sicherlich wichtig, dass so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Es freut mich festzustellen, dass unser „Service Foyers scolaires“ eng mit anderen Dienststellen vernetzt ist und sich auch an vielen Projekten beteiligt. Als ich das Schulressort vor elf Jahren übernommen habe, hatten die Schulfoyers noch nicht den Stellenwert, den sie heute haben, und es waren weniger Kinder in den Schulfoyers eingeschrieben. In den vergangenen zehn Jahren wurden seitens des Ministeriums sehr viele Anstrengungen unternommen, auch um Konzepte für die Foyers auszuarbeiten, mit dem Ziel, Kindern dabei zu helfen, sich bestmöglich zu entwickeln. Die Annäherung zwischen Schule und Foyer haben wir in den neuen Schulgebäuden umgesetzt, dies im Interesse der Kinder. Es fördert die Zusammenarbeit des Personals beider Institutionen. Das alles war ein Kampf, für den ich mich stark eingesetzt habe. Mir waren von Anfang an sowohl die Schule als auch die Foyers wichtig, die Kinder und auch die Personen, die in den beiden Institutionen arbeiten. Wir haben das sogenannte „offene System“ eingeführt, mussten wegen der Pandemie dann leider wieder zurückrudern und die Kinder wieder in kleinere Gruppen aufteilen. In der Pandemie war vieles kompliziert und aufwändig. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen Akteuren aus Schule und Foyer zu danken, dass sie sämtliche Einschränkungen mitgetragen und Abläufe organisiert haben (Masken, spezielle Wegführungen innerhalb der Gebäude, kleine Kindergruppen…). Hinzu kam die Einbindung von zusätzlichem Personal (zeitbegrenzte Verträge). Und bei alldem musste das Lehr- und Betreuungspersonal nah am Kind bleiben und seine Ängste im Zusammenhang mit der Pandemie ernst nehmen. Der „Service Foyers scolaires“ zählt derzeit zu den wichtigsten Dienststellen der Gemeinde. Im Mittelpunkt steht die Hilfe für die Kinder und die Familien im Alltag. In den Schulfoyers der Stadt Luxemburg sind 3.200 Kinder eingeschrieben. Wir reichen jeden Tag 3.600 Essen für Kinder und Personal. Dies alles erfordert große logistische Anstrengungen. Das Hauptproblem der Dienststelle liegt darin, dass rund 50 Posten nicht besetzt sind. Es wird immer schwieriger, Erzieherinnen und Erzieher zu finden. Wir sind dabei, zu prüfen, wie wir unsere Einstellungsprozedur vereinfachen können, um bei Einstellungen etwas schneller reagieren zu können. Die Wartelisten in unseren Foyers hängen mit diesem Personalproblem zusammen. In fast allen Foyers gibt es noch freie Betreuungsplätze, es fehlt uns jedoch Personal. Die gute Nachricht ist, dass im Herbst 2022 alle Kinder aufgenommen werden können, für die es keine alternative Betreuungsmöglichkeit gibt. Für den Stadtteil Kiem können wir für die Kinder des Schulzyklus 4 zusätzlich auf die Infrastrukturen des Foyers Eich zurückgreifen, sodass wir am Standort Kiem sämtliche Kinder aufnehmen konnten, die ein vollständiges Dossier haben. Die Dienststelle ist innovativ, dies u.a. in Verbindung mit dem CAPEL, welcher eine leitende Rolle beim Projekt „Roudemer Haff“ in Junglinster übernommen und auch das Projekt „Winter Kids“ auf dem Weihnachtsmarkt lanciert hat. Das CAPEL ist auf Ebene der Dienststellen der Stadt Luxemburg ein Beispiel für Kreativität, die mehr und mehr auch ihren Platz im öffentlichen Raum findet. Im Rahmen der LUGA soll das Projekt einer „Spiellandschaft“ umgesetzt werden. Wir sind offen für neuen Ideen, um den Kindern einen Platz in unserer Stadt zu geben, wo sie sich zuhause und sicher fühlen, einen Platz, den sie gut kennen und wo sie ein altersgerechtes Angebot finden. Den Bericht des Centre Verdi lese ich jedes Jahr mit großem Interesse. Dank des Centre Verdi wird der Musik in den Schulen der Stadt Luxemburg ein großer Stellenwert beigemessen. Das Centre Verdi versucht sich den Trends der Zeit anzupassen, eine Zeit, in der nicht mehr verlangt wird, dass eine Lehrperson ein Musikinstrument spielen können muss. Die Musiksäle mit ihren gut gepflegten Musikinstrumenten verschwinden aus unseren Schulen und es wird mehr Raum für neue Medien und Informatikmaterial zur Verfügung gestellt. Es ist schön, dass sich die Verantwortlichen auch in die „Animation musicale“ bei Veranstaltungen einbringen und mit den Kindern Auftritte proben. Die Abteilung „Activités Nature“ ist sehr aktiv im Bereich der pädagogischen Innovation in unseren Schulen: „Bëschklassen“, eine „Bëschspillschoul“, Aktivitäten im Garten, in der Natur, im Wald, Lernen mit lernschwächeren Kindern in der Natur, Aktivitäten im Stadtteil. Dies alles sind Initiativen, auf die wir stolz sein können und an denen sich andere Gemeinden inspirieren. Zwei Klassen des Stadtteils Kirchberg nehmen am Projekt „Schoul dobaussen“ teil. Wir hoffen, dass sich auch andere Schulen für das Projekt interessieren und sie sich von unserer Dienststelle begleiten lassen. Vor zwei Tagen habe ich vom Verantwortlichen des „Service Enseignement“, Honoré Gregorius, erfahren, dass die Möglichkeit besteht, am Standort „Itzegerstee“ einen Wohnwagen mit einem ganzen Klassensaal aufzustellen. Wir werden prüfen, ob wir die nötigen Gelder dafür im Budget 2023 einschreiben können. Im Rahmen der Arbeit, die unsere Psychologinnen leisten, wollte ich noch darauf hinweisen, dass sie dieses Jahr 97 Familien begleitet haben. Es ist zudem unser Bestreben, uns im Bereich „Enfance“ besser aufzustellen, um soziale Arbeit mit Kindern zu leisten. In diesem Zusammenhang war eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Ziel ist es, auf Ebene des Schuldienstes des „Service Foyers scolaires“ durch den Einsatz eines „assistant social“ noch wirksamer Präventionsarbeit leisten und Familien helfen zu können. Als der Junge in Bonneweg erstochen wurde, war es unser Anliegen, zu prüfen, was wir im Bereich „Enfance“ noch besser machen könnten, damit die Bildung von Gangs keine Chance hat und die Kinder sich bei uns, in unseren Schulen, Foyers und Jugendhäusern wohl fühlen. Es ist wichtig, dass die Kinder sich wohl genug fühlen, um sich anderen Menschen anzuvertrauen, wenn sie Sorgen haben, wollen wir doch verhindern, dass sie Anschluss suchen bei Kindern und Jugendlichen, die möglicherweise bereits ein unangepasstes Verhalten haben und nicht mehr zurechtkommen. Über den Weg einer Konvention mit der Elternschule bieten wir Familien Hilfe an. Ziel ist es, die Eltern zu beraten und die Elternschule mit unseren Dienststellen zu vernetzen. Konferenzen, Gespräche mit Eltern auf den Spielplätzen, ganz allgemein die Enttabuisierung der Elternarbeit sind Beispiele von interessanten Initiativen. Eltern müssen nicht immer alles allein meistern können. Sie sollen sich nicht genieren, Probleme anzusprechen und akzeptieren, dass es völlig normal ist, manchmal Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Eltern sollen wissen, dass es wichtig ist, Probleme mit einem Kind anzugehen und nicht zu verdrängen. Es geht auch darum,
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